Thumbnail imageDie Delta VII und alle Überlebenden sind auf der Flucht. Die Lebensmittel und der Sauerstoff gehen allmählich zur Neige und die Hoffnung eine Raumstation zu erreichen, die sie retten könnte, allmählich auch. Die Erschöpfung in den Stimmen der Sprecher nimmt man ihnen gerne ab, denn für den Hörer klingt es wirklich nach Erschöpfung. Vor allem Michael Lott gibt hier wieder eine großartige Vorstellung. Er ist in Folge 4, Aufstand der Roboter, wirklich zu Comander Brandis geworden. Das sagte er ja auch in einem seiner Interviews. Dann liegt plötzlich Astrostat vor ihnen.

Der geniale Iwan Stroganow hat es tatsächlich geschafft unter widrigsten Umständen den Kurs richtig anzusetzen. Ein Glück für die Mannschaft, sie scheinen erst einmal gerettet. Doch irgend etwas ist an dieser Raumstation falsch. Das komplette Öffnungsprotokoll wird für den Eintritt in die Station verlangt. Und das bei einer leblos im All treibenden Raumstation? Die Decks sind mit Sauerstoff geflutet, die Versorgungslager gut gefüllt. Irgendetwas stimmt hier nicht! Und dann entdecken sie das Geheimnis der Diktators General Smith und wie er die Überlegenheit der westlichen Welt und seines Regimes nach Innen und nach Außen demonstrieren kann.

Alle Sprecher können sich in der letzten Episode um den Diktator Smith noch einmal steigern. Und der von mir zu Anfang als schwach titulierte Martin Wehrmann ist spätestens in dieser Folge in seiner Rolle an Iwan Stroganow angekommen und füllt die Figur mit Leben. Auch werden kurz schon einmal Personen vorgestellt, die später in der Serie noch einmal erscheinen werden. Allerdings scheint die Sache der Delta VII sehr aussichtslos, denn mit dem Kunstmenschen Homo Factus kann General Smith die Welt überschwemmen. Seine Wissenschaftler haben ein Gerät entwickelt, das das Gehirn eines Menschen auslesen kann und damit eine endlose Zahl an Klonen herstellen kann.

Das ist der entscheidende Punkt. Wir wollen hier nicht Spoilern, aber die Aussage am Ende wird der alles entscheidende Faktor sein, mit dem sich diese Klon-Armee eines Tages besiegen lassen wird und damit das Ende des Diktators Smith. Aber zu diesem Zeitpunkt ist das noch in weiter Ferne und einige persönliche Entscheidungen müssen getroffen werden. Diese werden von Nikolai von Michalewsky aber so geschickt eingebaut, das die entsprechenden Personen aus ihrem Schicksal und dem ihrer Angehörigen nicht anders zu handeln wissen werden. Und so hat der Autor auch keine Angst eine der Hauptpersonen aus der Besatzung der Delta VII sterben zu lassen. Sehr zum Entsetzen der damaligen Leser und der heutigen Ersthörer. Ein mutiger Schritt, der aber durch die Geschehnisse fast schon zwingend sein wird, denn sonst gäbe es keine Lösung für die verzwickte Situation, die durch das Erscheinen des Homo Factus heraufbeschworen wird.

Wieder eine gelungene Hörspielepisode, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so stark wie Teil 3 ist, aber doch ein würdiger Abschluss der General Smith Saga. Auch der immer wieder erhobene Vorwurf beim Homo Factus sich nicht an die literarische Vorlage gehalten zu haben, ist einfach zu erklären. Im Buch haben die Klone die Stimme eines Kindes. Im Roman oder einem Film lässt sich das wunderbar darstellen. Aber in einem Hörspiel ist das so nicht umzusetzen. Der Mensch ist so geeicht, das er, ohne eine optische Hilfe, eine Kinderstimme niemals als die eines Erwachsenen erkennen würde. Es würde in seiner Vorstellung immer ein Kind darstellen und niemals einen Klon. Die Verzerrung dieser Stimmen ist also zwingend notwendig gewesen.

Wenn Ihr zum Schluß den Piloten hört der Brandis Frau bedroht, dann könnt Ihr vielleicht den Srecher erkennen. Das bin ich, denn ich hatte die Ehre diesen kleinen Part sprechen zu dürfen.

Wer sich von solchen Kleinigkeiten aber nicht ablenken lässt, der bekommt wieder hervorragende Science Fiction Unterhaltung geboten, die wieder einmal die Klasse des Produzenten-Teams zeigt.

Hier als Audioaufnahme (für SF-Radio produziert):

Auch in der AudioLit Mark Brandis Spezial #060.

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