Ich muss zugeben das es mir diesmal schwer fällt anzufangen. Nein, nicht was Ihr denkt, weil es mir nicht gefallen hätte. Ganz im Gegenteil! Ich muss aufpassen das ich mich nicht in einfachen Plattitüden verliere, denn das, was ich da gehört habe, war ein außergewöhnliches, ganz hervorragendes Stück Hörspiel. Science Fiction Unterhaltung vom Aller feinsten.
Ein Drehbuch wie man es sich nur wünschen kann. Hervorragende Dialoge, gepaart mit Action-Szenen, die locker aus jedem Hollywood-Blockbuster stammen könnten. Dann wieder ruhige und nachdenkliche Moment, die von hektischer Aktivität unterbrochen werden. Das alles wieder einmal kombiniert mit hervorragenden Effekten und einer Musik, die seinesgleichen sucht. Als Hörspielmacher bekommt man da echt das Sabbern, wenn mir dieser kurze Ausrutscher einmal gegönnt sein darf. Was Balthasar von Weymarn und Jochim-C Redecker da abliefern, ist so genial, das einem die Worte im Mund stecken bleiben könnten und man eigentlich nur da sitzen will und zuhören.
Denn was die beiden Macher, und natürlich die ausgezeichneten Sprecher, da vor dem inneren Ohr des Zuhörers hervor zaubern, macht es einem mehr als leicht in die Stimmung von Verrat auf der Venus einzutauchen. Fast schon atemlos geleitet uns die Geschichte von Anfang an von einem Hoch zum nächsten. Aber immer ausgewogen und niemals in eine einzige Richtung treibend, so dass die Spannung stets gehalten werden kann.
Ups, bei all der Begeisterung hätte ich doch beinahe eine kurze Inhaltsbeschreibung vergessen. Nachdem die Besatzung der Delta VII Präsident Hirschmann aus den Klauen des General Smith entreißen konnte, ist man zur Venus geflohen, die sich von der EAAU und seinem Diktator unabhängig erklärt hat. Die Zeichen mehren sich aber, das der General die ehemalige Kolonie mit Gewalt zurück erobern möchte. Aus dessen engsten Kreis sollen sie weitere Informationen bekommen, und machen sich mit einem Kontaktmann zum Mond auf, um diesen dort zu treffen. Es kommt was kommen muss, sie werden von Raumschiffen des Diktators angegriffen. Die Informanten werden getötet und Mark Brandis erhält nur bruchstückhafte Informationen. Zu allem Überfluss scheint sich das Blatt auf der Venus auch gewendet zu haben und die Delta VII und ihre Besatzung ist wieder auf der Flucht.
Auch die Wahl der Sprecher ist größtenteils wieder ausgezeichnet. Bei den Stammsprechern kommt Martin Wehrmann (Ivan Stroganov) auch so langsam in fahrt und wirkt lange nicht mehr so steif wie in Bordbuch Delta VII. Und Michael Lott nimmt man den zuweilen harten Commander Brandis wirklich ab. Und auch seine weichen und unsicheren Momente bringt er wieder wunderbar herüber.
Die Stimme von Cpt. Robert Monnier hat mich echt umgehauen. Was für eine markante Art zu sprechen. Genau passend für diesen Charakter. Wie macht Holger Umbreit das bloß?
Einzig zu Robert Vogel muß ich sagen, man erkennt seine Stimme einfach sofort. Den Dialekt kann er einfach nicht verleugnen, was ich aber bitte nicht negativ aufgefasst haben möchte.
Das beigefügte Booklet ist wieder schön gestaltet und recht informativ. Was bisher geschah, das Raumschiff Delta VII, ein paar Charakterinfos und die Venus-Kolonie werden vorgestellt.
Wenn ich es mit wenigen Worten ausdrücken müßte, so würde mir nur einfallen: Geil, Phantastisch, Umwerfend, Kaufen!
Hier als Audioaufnahme (für SF-Radio produziert):